Zukunftsstandort in Weimar

Presseartikel

Die Desay SV Automotive Europe hat am Montag in Weimar ihr neues Produktions- und Logistikzentrum offiziell in Betrieb genommen. Es ist neben der Antennenproduktion und dem neuen Entwicklungszentrum für Prototypenfahrzeuge in Legefeld der zweite Standort in der Stadt.

In einer 2700 Quadratmeter großen ehemaligen Coca-Cola-Halle an der Schwanseestraße werden Elektronik-Komponenten für Fahrzeuginnenräume montiert, geprüft, gelagert und ausgeliefert. Die ersten von künftig bis zu sechs Produktionslinien fertigt Autoradios für einen namhaften europäischen Automobilhersteller.

Im August sei die Entscheidung gefallen, den Standort von Ungarn nach Weimar zu verlagern. Anfang Januar erfolgte binnen fünf Tagen der Umzug. Mitte Januar habe man die Serienproduktion aufgenommen, die inzwischen auch vom Kunden bestätigt worden sei. Der deutsche Lieferant für Regalsysteme konnte mit diesem Tempo nicht mithalten: Seine Lieferung wird Ende März erwartet.

„Wir sind stolz, der guten alten Antenne neue Elektroniklösungen hinzuzufügen“, sagte Geschäftsführer Michael Weber. Neben Radios werden künftig Displays und andere Infotainmentlösungen des chinesischen Mutterunternehmens für den Einbau in neue Fahrzeugmodelle an der Schwanseestraße produziert. In den vergangenen 14 Monaten habe die Firma pro Monat einen substanziellen Auftrag binden können.

Den Produktionsstart am neuen Standort vollzog die Firma mit 15 Mitarbeitern. Mittelfristig soll deren Zahl auf 40 wachsen. Standortleiter ist Lucas Seel. Der 26-Jährige hat an der TU Ilmenau studiert und Berufserfahrung in der Verpackungsmittelindustrie gesammelt. Die Standortentwicklung der Desay SV Automotive Weimar sieht er als große Chance und Verantwortung zugleich.
Immerhin will die Firma ihren Umsatz bis 2025 verdreifachen und peilt einen dreistelligen Millionenumsatz an.

Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine begrüßte die Investitionen, die Wertschöpfung nach Weimar bringen und zugleich neue zukunftssichere Arbeitsplätze. Deshalb habe der Stadtrat auch die Weichen für eine Erweiterung der Firma am Standort Legefeld gestellt, die nun noch notariell bestätigt werden muss. Auf der Fläche soll unter anderem eine hochmoderne 3D Antennenmesskammer geschaffen werden (wir berichteten).

Die Firma war 2017 als Antennentechnik Bad Blankenburg mit rund 90 Mitarbeitern in eine Mietfabrik der LEG nach Weimar-Legefeld umgezogen. 2019 wurde sie vom chinesischen Konzern Desay SV Automotive übernommen. Inzwischen ist sie die Europa-Zentrale der Chinesen und auf Antennen- und Fahrzeugelektroniklösungen spezialisiert.